Über Ethik - WIN-WIN und universelle Gesetze

Als Einstieg scheint mir ein kurzer Spruch zum Unterschied von Moral und Ethik ideal:

Moralisch ist, wer gut handelt.
Unmoralisch ist, wer schlecht handelt.
Ethisch handelt, wer freiwillig gut handelt.
(Urheber unbekannt)

Nun stellt sich die Frage:
Wann handle ich gut und wann schlecht?
Wer kann darüber urteilen, ob (vorsätzlich) schlecht gehandelt wurde?

Wer die Verantwortung seiner Taten nicht tragen will, der wird sie auch nicht sehen und erkennen wollen.
Die Kreativität für Ausreden - hinsichtlich der eigenen Verantwortung für Früchte schlechter Taten - ist ein unter die Menschen weit gesätes, kreatives Talent, das sich in der inneren Jackentasche des Selbstschutzmechanismus seit Menschengedenken bester Gesundheit erfreut.

Dennoch, wir kennen die Wahrheit in unserem Herzen und in unserem Gewissen. Wir können in Aufrichtigkeit erkennen, was in und an unseren Entscheidungen falsch und richtig ist. Natürlich setzt die Sensibilität und das Hören auf Herz und Gewissen eine angeeignete Übung und Sensibilität voraus. Diese Aufgabe beginnt in der Erziehung, wird gefördert in der Schulbildung und gefestigt in der bewussten Reflexion der alltäglichen Lebenserfahrung. - Schön wär's!

Es wäre so einfach, wenn man ehrlich zu sich ist und gelernt hat, dass man Fehler machen, bedauern und zugeben darf, ohne Angst vor Strafe, jedoch mit verantwortungsvoller, aufrechter Bemühung der Wiedergutmachung, nicht schandgebrandmarkt sein Leben weiterführen darf und kann.

Jeder erkannte Fehler ist
eine Sprosse der Leiter zu unserem Himmel.
(Tino Bogner)

So liegt es mitunter auch daran, dass unser Familienleben, unser Schulsystem und unsere Gesellschaft, unser Rechtssystem und unsere Arbeits- und Wirtschaftswelt es verabsäumen, Mut zur Verantwortungsübernahme eigener Taten zu lehren, und mit Drohungen, Urteilen und Strafen, Angst erzeugen und damit der Entwicklung zur gelebten Eigenverantwortung entgegenwirken.

Ich lade Sie zu einer interessanten Erfahrung ein:
Bitten Sie Ihre Familie, Freunde, Kollegen, Mitarbeiter, ihnen zwei Fragen stellen zu dürfen, die sie ganz ehrlich beantworten sollen.

Die erste Frage: Wer ist stärker,
A) Einer, der Schwächen zeigt
oder
B) Jener, der keine Schwächen zeigt?
(Beachten Sie, wieviele und wer von ihnen wie schnell mit A und wer mit B antwortet.)

Die zweite Frage für die A-Antworter: Was ist leichter für ein Schulkind:
A) sich mit seinen Schwächen abzufinden
oder
B) das Beste aus sich herauszuholen.

Die zweite Frage für die B-Antworter: Was trägt sich leichter für ein Schulkind bei der Notenpräsentation vor seinen Eltern:
A) ein "Sehr gut"
oder
B) ein "Nicht genügend"?

Die Reflexion dieser zwei Fragen zeigt, dass beide polare Seiten Recht und Unrecht haben. Beide haben, ganz ehrlich, halbwahre Aussagen getätigt. (siehe dazu auch unten: das Gesetz der Polarität). Alle Menschen sind mehr oder weniger polare A-Typen oder B-Typen, beide haben Schwächen, und beide haben Stärken, und beide haben ihren Anteil an der Wahrheit und damit ihren Wert für die Gesellschaft. Dieses Bei-Spiel lässt sich in vielen polaren Bereichen des Lebens anwenden bzw. wiederfinden.

Dieser spielerische Fragen-Exkurs soll aufzeigen, dass vorherrschende und machtorientierte Systeme damit manipulieren, ihren Anteil von Wahrheit als einzigen Maßstab der Realität in unseren Köpfen zu verankern. Das geschieht mit obenstehenden Methoden, die uns ängstlich, schwach, fehlerhaft, sündig, klein, ungebildet, zensuriert informiert, ja sogar krank!!! halten sollen.

Die Botschaft Jesu Christi, zu der sich heute noch etwa 2,1 (von 6.9) Milliarden Menschen bekennen, scheint in ganz wesentlichen Punkten (Mt 7) für das christliche Leben im Alltag bis heute nicht angekommen zu sein.
Das liegt jedoch weniger an der Unklarheit des verkündeten Wortes und der vorgelebten (Vergebungs-)Liebe Jesu, als an macht- und kontrollsüchtigen, religiösen Strukturen, wenn deren Vertreter sich als Richter zwischen Gott und dem "Sünder" positionieren wollen, anstatt die Versöhnungsbotschaft Gottes durch Jesus in ihrem Leben als Vorbild und Segen in der Welt zu manifestieren. Der Verlust ihrer Glaubwürdigkeit, ihre mangelnde Authentizität, auch vor den gläubigen Christen, offenbart sich heute mehr denn je.

Dasselbe gilt natürlich auch in der Politik und in der Wissenschaft, in der Wirtschaft und in der Gesellschaft. Fast überall existieren macht- und kontollmotivierte Interessen, die diese "goldene Regel" (siehe unten) des Zusammenlebens bewusst nicht in ihre Arbeits- und Lebensphilosophie integrieren (können), weil sie es als höchst kontraproduktive Einstellung für das Erreichen ihrer egoistischen Interessensziele erkennen.

Es liegt aber auch an jedem Einzelnen von uns, in jedem Moment darauf zu achten, worauf wir in der Arbeit, in der Freizeit, in unserem Denken, Fühlen, Sprechen und in unseren Aktivitäten unsere Aufmerksamkeit lenken. Ist es eine Energie, die Gegensätze oder ein Ungleichgewicht verstärken, oder eine Energie, die ein harmonisches Gleichgewicht und eine Gleichwertigkeit anstrebt.
Die eine führt in Richtung Kampf, Krieg, Terror, Zerstörung, Elend.
Die andere führt in Richtung Gerechtigkeit, Frieden, Freude, Fülle und Glück.

Damit kommen wir wieder zum ethischen Handeln zurück.
Es ist das freiwillig gute Handeln, das neues Licht und Erfolg bringen wird.
"Marketing als Unternehmens-Philosophie" ist ein alternativer Ansatz, bei dem die Kernfrage lautet: "Was ist das Beste für meine Kunden?" statt der herkömmlichen Marketingstrategie: "Was ist das Beste für mein Unternehmen?"

Doch auch hier lauert eine Gefahr: Wenn das Pendel in die andere Richtung umschlägt, geht eben der Schuss nach hinten los: z.B. Preisvorteile, längere Öffnungszeiten, raschere und einfachere Geschäftsabwicklung für den Kunden bedeuten oft härtere Arbeitskonditionen für die eigenen Mitarbeiter, unter Umständen Lohnkürzungen, oder bei notwendig gewordenen Einsparungen sogar Kündigungen.
Wenn man das eigene Unternehmen als eigenen Körper betrachtet, so wäre diese Art der Körperbehandlung (Ausbeutung aller Kräfte und Ressourcen) langfristig wenig gesund, wenig glücksversprechend und daher nachhaltig weniger erfolgreich, als viel mehr selbstzerstörerisch.

Die goldene Regel & WIN-WIN

Die Lösung aus dem Dilemma ist alt, einfach und logisch. Ein gerechter, fairer und heilsamer Weg des Wirtschaftens und alltäglichen Handelns liegt in der uralten Weisheit und Wahrheit, der "Goldenen Regel" des menschlichen Zusammenlebens. Diese ist in allen Religionen und Philosophien bekannt und scheint dennoch so schwer zu leben zu sein:

Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen!
Darin besteht das Gesetz und die Propheten.
(Mt 7,12)

Leider (noch) seltener aus der Wirtschaft als aus dem Konfliktmanagement kennt man heute das Prinzip: WIN-WIN.
Auch als "Doppelsieg-Strategie" bekannt, ist WIN-WIN nicht nur logischer Wegbereiter nachhaltigen Friedens, sondern nachhaltigen Erfolges und Glücks in allen menschlichen Lebensbereichen.
Freilich braucht diese Strategie auch eine gesunde Portion Bewusstsein, Reife, Vertrauen, Respekt und Demut (als Bescheidenheit), damit sich diese auch als nachhaltig erfolgreiche Lebensphilosophie im Menschen und in der Gesellschaft verankern kann.

Die goldene Regel erklärt ja auch die Gleichstellung der Wertigkeit und Würde aller Menschen als Basis des gerechten und friedvollen Umgangs miteinander.
"WIN-WIN" wendet dieses Prinzip an und geht als Marketing- und Geschäftsphilosophie einen Schritt weiter:
"Unser Vertrag/Handel/Arbeit/Ertrag soll in gleichen Maßen Dein Gewinn und mein Gewinn sein."
Es ist ein fairer, offener Leistungsaustausch, dem das Selbstverständnis einer aufrichtigen, ehrlichen (Be-)Handlung vorausgeht. Dieses Selbstverständnis bedarf eines großen Vertrauens und einer edlen, charakterlichen Gesinnung hinsichtlich des Bemühens um Fairness und Gerechtigkeit auf beiden Seiten.

Auch und gerade in der Werbung, die als Präsentations- und Kommunikationsform die Bedürfnisdeckung und Bedürfnisweckung gezielt beeinflusst, ist es erforderlich, dass sie in ihrer Präsentationsfunktion von Produkten und Dienstleistungen sich der WIN-WIN-Philosophie des Unternehmens unterordnet und ehrlich bleibt. Gelingt ihr das nicht, wird ihr das Vertrauen des Konsumenten oder der Zielgruppe in dieses Unternehmen und in seine Philosophie des gleichwertigen Handels, aber gleichzeitig auch die Gesamtglaubwürdigkeit und das Vertrauen zu diesem Geschäftspartner, Produktanbieter oder Dienstleister zu Recht entzogen.

Erfolg durch Orientierung an den universellen Gesetzen

Wer sich mit dem Wort "Gesetz" schwer tut, möge es für sich ersetzen mit dem Wort "Prinzip".
Ich habe das Wort "Gesetz" gewählt, weil es in der heutigen Zeit für viele Menschen mehr Nähe hat, weil es mehr Gewicht und Respekt bekommt, als das Wort "Prinzip" (= ursprüngliche, übergeordnete Gesetzmäßigkeit).
Nach der Wortherkunft bezeichnet der Begriff Gesetz etwas Gesetztes, etwas Festgelegtes. Ein Gesetz ist also im eigentlichen Sinn des Wortes eine Festlegung von Regeln, ein Plan und eine Ordnung - eine Schöpfung für die Schöpfung der Schöpfung.

Eingebettet in die Natur, beheimatet im Universum,
steht der Mensch auch im Einfluss ihrer Wirkungskräfte.
Wer diese als Gesetze, zu verstehen, nützen und leben strebt,
erfährt ihren Segen, solange er lebt.
(Tino Bogner)

Apropos "Ehrlichkeit":
ACHTUNG! Das Studium dieser Sätze kann ihr Leben nachhaltig verändern!

 

1. Das Prinzip der Geistigkeit (All-Einheit)
"Das All ist Geist, das Universum ist geistig" (Kybalion)
Alles ist Geist, unerkennbar, unerklärbar, zeitlos in unendlichen Erscheinungsformen von Leben. Energie und Materie, Bewegung und Zeit sind Ausdrucksformen des lebendigen, "ALL-EINEN" Geistes.

2. Das Spiegelgesetz und das Gesetz der Analogie  (Das Prinzip der Entsprechung)
"Wie oben, so unten; wie unten, so oben." (Kybalion) - "Makrokosmos = Mikrokosmos"
Wie außen, so innen; wie innen, so außen. - Die Umwelt als Spiegel der Persönlichkeit.
Die Wahrnehmung der Welt als Filterbrille eigener (verborgener) Themen.

3. Das Gesetz der Schwingung
"Nichts ist in Ruhe, alles bewegt sich, alles ist Schwingung." (Kybalion)
Geist, Energie, Gedanken, Emotionen, Materie - Alles ist Schwingung - alles ist Leben.
Alles, was ist, ist Schwingung in verschiedenen Stärkegraden (Schwingungszahlen)

4. Das Gesetz der Polarität
"Alles ist zwiefach, alles hat zwei Pole, alles hat sein Paar von Gegensätzlichkeiten; gleich und ungleich ist dasselbe. Gegensätze sind identisch in der Natur, nur verschieden im Grad; Extreme berühren sich; alle Wahrheiten sind nur halbe Wahrheiten; alle Widersprüche können miteinander in Einklang gebracht werden." (Kybalion)

5. Das Gesetz des Rhythmus und der Kompensation (Magnetismus)
"Alles fließt aus und ein, alles hat seine Gezeiten, alle Dinge steigen und fallen, das Schwingen des Pendels zeigt sich in allem, das Maß des Schwunges nach rechts ist das Maß des Schwunges nach links: Rhythmus kompensiert." (Kybalion)
Aktion ist gleich Reaktion - Das Gesetz der Polarität in polarer Bewegung und in der Zeit (Anfang und Ende). Die Bewegungstendenz zwischen den Polen folgt dem Kompensationsgesetz, das für ständigen Ausgleich sorgt. Ähnlich dem Magnetismusgesetz: Gleiches stößt sich ab - Ungleiches zieht sich an.

6. Das Gesetz von Ursache und Wirkung
"Jede Ursache hat ihre Wirkung; jede Wirkung ihre Ursache; alles geschieht gesetzmäßig. Zufall ist nur der Name für ein unbekanntes Gesetz. Es gibt viele Ebenen der Ursächlichkeit, aber nichts entgeht dem Gesetz." (Kybalion)
Den Zufall als willkürliches Ereignis gibt es nicht. Er wirkt auf einer Ebene horizontal und gleichzeitig über viele andere Ebenen, wobei die höheren Ebenen die niederen Ebenen beherrschen. Doch das Gesetz beherrscht alle Einflüsse. Hier hinein passt auch der Energieerhaltungsatz.

7. Das Gesetz der Resonanz
Gleiches zieht Gleiches an und verstärkt oder vervielfacht sich. Ungleiches schwächt sich oder hebt sich in seiner Wirkung auf.
Das Gesetz wirkt diametral zum Magnetismusgesetz (5.) und ist daher der zweite Pol dazu.
Beide Gesetze treten aber wegen ihrer polaren Wirkung nicht gleichzeitig auf einer Ebene in Kraft. Was sich jedoch als Gleiches verstärkt hat, erzeugt auch eine Verstärkung des Gegenpols im nächsten Pendelschlag des Rhythmusgesetzes (5.).

8. Das Gesetz des Geschlechtes
"Geschlecht ist in allem, alles hat männliche und weibliche Prinzipien, Geschlecht offenbart sich auf allen Ebenen" (Kybalion)
Das Gesetz arbeitet stets in Richtung Zeugung und Schöpfung. Jedes Ding enthält beide Elemente: Alles Männliche besitzt auch das weibliche Element, alles Weibliche besitzt auch das männliche Element. Dieses Gesetz wirkt nicht nur auf der physischen Ebene, sondern auch auf den emotionalen, mentalen und höheren geistigen (Schöpfungs-)Ebenen.

9. Das Gesetz der Individualität
Alles was ist, alles was schwingt und lebt, jedes Wesen, jede Pflanze, jedes Tier, jeder Mensch ist absolut einmalig.
Neben noch so ähnlichen Merkmalen gibt es immer individuelle Merkmale und Unterschiede. Aus diesem Gesetz geht hervor, dass es zwar hohe Ähnlichkeiten, aber keine Doppelidentität gibt. Daraus folgt die Gleichwertigkeit aller Dinge und vor allem aller Menschen als geschaffene Einzigartigkeiten. Original und Kopie sind nicht gleich. Dasselbe gilt für Klone. Die ungleiche Wertzuschreibung ist ein ideologischer Ansatz, der einerseits dieses Gesetz untermauert und andererseits uns bewusst macht, dass es sich nicht lohnt, eine Kopie von etwas oder jemandem zu sein, sondern vielmehr die eigene Individualität als Geschenk und Besonderheit bewusst zu leben.

10. Das Gesetz der Evolution und Entwicklung
Alles, was ist und alles, was lebt, jedes Wesen, jeder Mensch erfährt im Durchleben der Zeit Erfahrungen, einen bewussten oder unbewussten Entwicklungsfortschritt. Aber auch die Summe aller Wesen einer Spezie erfährt durch die Gruppenerfahrung einen Entwicklungsfortschritt. Diese Art der Evolution wird nicht durch die Gene vorgegeben, sondern durch den Grad der geistigen Entwicklung des individuellen Wesens oder der Gruppenidentität. Die Gene sind die Schaltstellen (Interface), die den Bauplan feinstofflicher Informationen auf der materiellen Ebene realisieren.
Es gibt keinen Entwicklungsrückschritt, aber Wiederholungen von noch nicht erfolgreich absolvierten Fortschrittssprüngen.

 


 

Es mag die Aufzählung dieser universellen Gesetze hier etwas irritierend oder unverständlich wirken. Dazu sei gesagt, dass das Verstehen und der große Wert derselben erst im bewussten Erleben und häufigen Reflektieren zum Vorschein kommt.
Die Gesetze sind möglichst neutral formuliert, sodass sie für alle Lebenssituationen herangezogen werden können.

Ich wünsche Ihnen damit eine spannende (Arbeits-)Zeit und bin überzeugt, dass sie diesen Wissens-Schatz - auch für die Unternehmens-Ethik und die Marketingstrategien Ihrer Firma - bewusster einsetzen und dadurch nachhaltig erfolgreicher leben und wirtschaften können.

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